Die Corona-Krise trifft den Einzelhandel und die Gastronomie ganz besonders hart. Allerorten entstehen deshalb Initiativen, die gemeinsame Lieferdienste anbieten oder auf Online-Plattformen das Angbeot übersichtlich zusammenstellen. Dazu zählt zum Beispiel www.kaiserstuhl-lokal.de .
In Endingen hat Wolfgang Koch, Buchhändler und Inhaber der Agentur Meyer und Koch, die Inititative „Ändige bringt´s“ ins Leben gerufen. Ein Gespräch.
Herr Koch, was hat es mit der Initiative „Ändinge bringt´s“ auf sich?
Da durch die Rechtsverordnung des Landes Baden-Württemberg fast alle Einzelhändler schließen mussten, haben wir uns in Endingen zusammengetan und bieten unseren Kunden einen regionalen Lieferservice. Kunden bestellen bei den Einzelhändlern direkt und werden gesammelt von uns beliefert. Das geht schnell, unkompliziert und kontaktlos.
Wie finanziert sich die Initiative? Beteiligt sich die Stadt an Ihrer Idee?
Alle beteiligten Einzelhändler finanzieren die Werbung gemeinsam. Auch die Gewerbe- und Handelsvereinigung Endingen hat ein Budget freigegeben. Die Touren finanzieren die Händler. Die Stadt bewirbt unsere Aktion auf ihrer Homepage.
Sie organisieren sonst Konzepte für Stadtmarketing und organisieren Märkte, wie läuft das Geschäft in der Coronakrise?
Sämtliche Veranstaltungen wurden abgesagt, bzw. auf Eis gelegt. Wir wissen aktuell nicht wann und wie es weitergeht. Für unsere Agentur ist das natürlich eine schwierige Situation. Im Moment haben wir zusammen mit dem Schwarzwälder Label „KinzigWolf“ ein Projekt ins Leben gerufen, das ein bisschen Optimismus und Zuversicht verbreiten soll. Wir haben „Flaggen der Zuversicht“ produzieren lassen und wollen damit ein Zeichen setzen, dass es weitergeht. Diese Fahnen mit dem Aufdruck „Alles wird gut“ sind auf ein riesiges Interesse gestoßen. Wer selbst gerne ein bisschen positiven Geist verströmen will, kann auf www.kinzigwolf.de gerne eine bunte Fahne bestellen.
Wagen Sie eine Prognose: Was passiert, wenn der Virus besiegt ist, wird die Festkultur in Endingen die gleiche sein?
Die Festkultur hat in unserer Stadt eine sehr lange Tradition. Diese war gleichzeitig – wie alle Traditionen – stets im Wandel. Ich denke, dass die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit, auf die wir in den von uns konzipierten Veranstaltungen schon immer besonderen Wert legen, z. B. beim Alemannischen Brotmarkt oder beim jetzt gerade verschobenen Büchermarkt, eine noch größere Rolle spielen werden. Und vielleicht entwickeln sich auch neue Veranstaltungsformate. In Krisenzeiten finden oft Transformationen statt.