In den Weinbergen am Kaiserstuhl, genauer gesagt in Achkarren, wurde heute Vewirrung gestiftet. Nicht das die Winzer den Kopf verloren hätten und planlos durch die Rebzeilen liefen. Nein, heute wurden Pheromone gegen den Befall der Trauben mit dem Traubenwickler ausgebracht. Genauer gesagt gibt es zwei Arten von Traubenwicklern, den einbindigen und den bekreuzten. Beides sind Schmetterlingsarten und beide sind große Schädlinge im Weinbau.
Durch die Duftsoffe, die die Dispender verstreuen passiert folgendes: Wenn die Männchen auf Paarungssuche gehen, orientieren sie sich anhand der Pheromone, die die Weibchen ausstoßen, in welche Richtung sie fliegen müssen. Jetzt aber riecht es plötzlich überall nach Weibchen. Die Männchen werden quasi verrückt, sind total verwirrt. Die Folge: Männchen und Weibchen können sich nicht finden, paaren sich nicht und es gibt keine Eier, die die Weibchen auf die Trauben legen können.
Ohne Phromone würde es nämlich so laufen: Das Weibchen legt seine Eier auf den Weintrauben ab, aus denen die Raupen schlüpfen und sich ins ins Innere der Traube bohren um sich vom Fruchtfleisch zu ernähren. Schließlich verpuppt sich die Raupe und wird zum erwachsenen Schmetterling. Diesen Zyklus durchläuft jede Art zwei bis dreimal pro Jahr. Dabei sind gar nicht die Raupen das größte Problem, sondern die Wunden, die sie der Traube zufügen, dort können dann andere Krankheitserreger eindringen. Die Traube fault, und die umliegenden faulen mit. Der Schaden kann wirtschaftlich bedeutende Ausmaße annehmen.