Was wird aus dem Weinfest Breisach

Salli

Was wird aus dem Breisacher Weinfest? Ein salli-Gespräch mit Petra Littner von der Geschäftsführung der Kaiserstühler Wein-Marketing GmbH

Großveranstaltungen sind bis zum 31. August 2020 nicht erlaubt. Veranstaltungen wie das ZMF in Freiburg sind bereits abgesagt. Wie sieht es mit dem Breisacher Weinfest aus, erwägen Sie eine Verschiebung oder sagen Sie ab?

Die aktuelle Ansage von Bundes- und Landesregierung lässt uns bei dieser Frage keine Wahl. Das Bereichsweinfest Kaiserstuhl+Tuniberg in Breisach ist mit rund 100.000 Besuchern zweifelsfrei eine Großveranstaltung und somit von dem Verbot betroffen. Der Termin, 28. bis 31. August, liegt genau am Ende des Veranstaltungsverbots. Ein derart großes Fest lässt sich allerdings leider auch nicht verschieben, weil es zu viele organisatorische Maßnahmen im Vorfeld erfordert. Zum Beispiel müssen Genehmigungen teilweise bereits ein halbes Jahr im Voraus beantragt werden und darüber hinaus stimmen Akteure in der Region ihre Events weit im Voraus aufeinander ab. Wir würden also mit nachfolgenden Veranstaltungen kollidieren.

Welche Folgen hat eine Absage für die Winzer am Kaiserstuhl, wie hoch ist der Weinabsatz während eines normalen Weinfestes?

Während der vier Weinfesttage werden insgesamt zwischen 25000 und 30000 0,75-Liter-Flaschen Wein konsumiert. Das entspricht zwischen 1500 und 3000 Flaschen pro Betrieb – eine beachtliche Summe, die sich über den Weinverkauf in den Betrieben nicht so leicht ausgleichen lässt.

Generell ist der Weinmarkt von der Coronakrise hart getroffen. Die Gastronomie nimmt derzeit keinen Wein ab, mit Touristen ist diesen Sommer nur eingeschränkt zu rechnen, und auch der lokale Handel leidet. Gibt es neue Vermarktungsansätze?

Während der Barverkauf ruht, hat der Versand zugenommen. Über die Online-Shops der Winzergenossenschaften können Kunden ihren Bedarf an Weinen und Sekten problemlos decken. Zurzeit sind auch kleinere Bestellmengen möglich, teilweise sogar portofrei. Das kann den entgangenen Absatz über die Gastronomie zwar nicht auffangen, hilft aber teilweise, über die Runden zu kommen. In den sozialen Medien entstehen momentan auch viele Ideen, wie zum Beispiel die virtuelle Weinprobe, zu der unsere Bereichsweinprinzessin Lea Tritschler noch bis zum 22. Mai in zwölf Folgen einlädt.

Auch und gerade Jetzt ist ein Schluck Kaiserstühler Wein ein großes Vergnügen, welcher Wein kommt bei Ihnen derzeit ins Glas?

Meine persönliche Weinauswahl hängt von Lust und Laune ab. Wenn es ein Gläschen in der Abendsonne sein soll, dann gerne einen fein-fruchtigen Rosé oder milden Müller-Thurgau. Als Speisenbegleiter sind je nach Gericht Weißer oder Grauer Burgunder meine Favoriten.

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