Hoheit für ein Jahr

Salli

Lea Tritschler: Weinprinzessin Kaiserstuhl / Tuniberg

Ich bin Lea. 20 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Örtchen Bahlingen.
Dort bin ich, von meinen Eltern behütet, als das ältere von zwei Kindern aufgewachsen. „Nebenberuflich“ meistere ich mein duales Studium der Betriebswirtschaften mit dem Schwerpunkt Tourismus an der DHBW in Lörrach. In meiner Freizeit bin ich ein absoluter Lebemensch. Zu meinen Hobbys zählen unter anderem Skifahren, reiten, fotografieren, kochen, wandern… und natürlich der Wein.


Vor ziemlich genau sieben Monaten erlebte ich den wahrscheinlich schönsten und emotionalsten Tag meines bisherigen Lebens. Den Tag meiner Wahl zur Kaiserstuhl-Tuniberg Weinprinzessin. Wahl? – Ja, als Weinhoheit ist auch eine gewaltige Portion Fachwissen gefragt. Zehn Fragen aus allen Bereichen der Wein-Welt musste ich vor einer ca. 15-köpfigen Jury beantworten. Im Anschluss gab es eine Blindverkostung, in welcher ich einen mir unbekannten Wein beschreiben durfte. Ich denke es ist hinfällig zu erwähnen, wie aufgeregt ich war? Schlaflose Nächte haben mich wochenlang im Voraus gequält und ohne die Unterstützung meiner Familie wäre ich durchgedreht vor lauter Anspannung. Als die vier Kandidatinnen die jeweilige Fragerunde beendet hatten, ging es an die Auswertung der Punkte, die in unterschiedlichen Bereichen vergeben wurden. Dann kam der Moment der Bekanntgabe. Als es hieß „Herzlichen Glückwunsch, die neue Weinprinzessin ist Lea Tritschler“ explodierte ich vor Glück. Bäche voller Tränen flossen. Der komplette Druck der letzten Wochen und Monate fiel auf einen Schlag von mir ab. Bis heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an diesen Tag zurückdenke. Seither ist viel passiert. Ein Termin folgte dem nächsten, insgesamt werde ich in meinem Amtsjahr etwa 120 Termine wahrnehmen. Von Hannover bis in die Schweiz war ich schon unterwegs und ich bin sehr gespannt, wohin mich meine Krone noch führen wird. Zu Beginn durfte ich an vielen traditionsreichen Weinfesten teilnehmen, bei welchen ich immer eine, von mir selbst geschriebene, Rede halten durfte. Das wichtigste dabei? Authentizität und die Liebe zu jeder einzelnen Ortschaft, zu jedem Weingut und den Winzergenossenschaften.


Nach der Weinfestsaison ist vor der Messe- und Weinprobensaison! Ich spreche ungern von wirklichen Highlights, wenn es um meine bisherigen Termine geht, aber ein Termin macht mich bis heute ganz besonders stolz. Die von mir organisierte WEI(h)Nachts-Probe in der Strausse Uf´m Buck in Bahlingen, dem Ort, an dem ich gearbeitet habe und von der Vielfältigkeit unserer Badischen Weine
begeistert wurde. Ich bin eine Macherin, mein Chef weiss das und seine Reaktion auf meinen Vorschlag: „Alles klar, das machen wir“.
Innerhalb weniger Tage waren alle Karten restlos ausverkauft und das Resümee an dem Abend und auch danach war wirklich überwältigend.
All die Termine und Veranstaltungen wären ohne einen entsprechenden Rückhalt der Familie und der Freunde natürlich nicht möglich. Gerade am Anfang der Amtszeit wird man hin und wieder auch mit Zweifeln konfrontiert. Ist das richtig so wie ich es mache? Aber man lernt das Jahr zu „seinem Jahr“ zu machen. Niemand ist perfekt. Wichtig ist doch, dass das Amt gefüllt ist mit der Begeisterung andere zu Begeistern. Ich liebe mein Amt.
Ich liebe meine Heimat, die Menschen, die
Landschaft und vor allen Dingen die Weine.
Wein ist nicht nur die schönste Nebensache
der Welt. Wein verbindet.


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