Aus Eins mach Zwei – Hoheit für zwei Jahre

Salli

Das gab es noch nie in der Geschichte der badischen Weinhoheiten: Die Amtszeit verlängert sich um eine weiteres Jahr. Eine Wahl nach dem üblichen Protokoll wäre nicht möglich gewesen. Ein salli-Gespräch mit der alten und neuen Kaiserstühler Weinprinzessin Lea Tritschler.

Hallo Lea, als wir uns das letzte mal zu unserem Fotoshooting für das salli-Magazin trafen, hast Du bedauert, dass deine Amtszeit als Weinprinzessin bald zu Ende geht. Die Coronakrise hat nun alles verändert, wann hast Du von der Entscheidung erfahren, und wer hat Dir mitgeteilt, das Deine Amtszeit um ein Jahr verlängert wird, musstest du lange überlegen?

Ich wurde Ende letzter Woche von unserer Ansprechpartnerin im Weinbauverband, die auch sonst alle Termine etc. managed, angerufen und gefragt ob ich mir eine Verlängerung grundsätzlich vorstellen könnte und ob ich bereit wäre noch ein Jahr dranzuhängen. Lange überlegen musste ich nicht. Ich genieße das Amt sehr und war gerade am Anfang extrem traurig über die ganzen Absagen. Das offizielle Statement vom Verband haben wir dann diesen Montag bekommen.

Dass man Weinproben auch online stattfinden lassen kann, hast Du schon mehrfach gezeigt. Was denkst Du, wie Du dein Amt trotz der vielen Einschränkungen ausüben kannst?

Besondere Situationen erfordern bekanntlich ja besondere Maßnahmen. Ich bin im Hintergrund an einigen neuen Ideen dran, die ich in enger Abstimmung mit der Kaiserstühler Weinmarketing GmbH sowie dem Naturgarten Kaiserstuhl durchführen möchte. Was genau die Ideen sind, bleibt noch ein wenig mein Geheimnis. Ich werde mich vor Allem an den Verordnungen orientieren und bei möglichen Lockerungen auf jeden Fall auch wieder draußen unterwegs sein.

Eine Weinprinzessin hat meist einen vollen Terminkalender, Feste, Messen, Ausstellungen, usw., das alles fällt nun weg. Was steht für die kommenden Monate in Deinem Weinprinzessinnenkalender?

Ich werde mich nach wie vor für die Winzerinnen und Winzer, aber auch für unsere Gastronomen einsetzen und versuchen, die für unsere Region so wichtigen Betriebe auf welche Art auch immer zu unterstützen. Ich hoffe sehr auf eine baldige Lockerung, sodass ich im Sommer gegebenenfalls wieder an kleineren Veranstaltungen teilnehmen kann.

Was vermisst du derzeit am meisten und worauf freust Du dich?

Am meisten vermisse ich tatsächlich die Menschen und ihr leicht beschwipstes Lachen nach einer gelungenen Weinprobe. Nichts macht mehr Spaß als mit den Leuten zusammen eine gute Zeit zu haben. Das Internet bietet uns zwar viele Möglichkeiten die ich so gut es geht versuche auszuschöpfen, aber an das echte Gefühl beim gemeinsamen Weintrinken wird es nie rankommen.

Darfst du deinen Prinzessinnenflitzer noch behalten?

Darüber habe ich mir um ehrlich zu sein noch gar keine Gedanken gemacht. Mein Sponsor, der Badische Winzerkeller, besitzt seit einiger Zeit einen Amarok zum Ausliefern der Weine, eventuell tausche ich meinen Sonnen-Flitzer im nächsten Jahr ja auch gegen ein etwas größeres Gefährt aus, mal sehen.

Wein schmeckt ja am besten, wenn man ihn mit Freunden trinkt, das ist derzeit schwer. Wird aber wohl bald wieder eingeschränkt möglich sein. Welchen Wein empfiehlst Du zum ersten Anstoßen mit Freunden?

Mein bisheriges Motto „Hauptsache Burgunder“ hat sich in letzter Zeit als überholt gezeigt. Ich durfte bei meinen Online-Weinproben wahnsinnig viele Weine probieren die super interessante Profile hatten und nicht immer Burgunder waren. Momentan denke ich an einen frischen und eigentlich total untypischen Riesling von der Winzergenossenschaft Achkarren, der mit seiner Frische perfekt zur warmen Jahreszeit passt. Zum Wohl!

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